Omega 3 Fettsäuren - Das Ende einer langen Karriere


Omega-3-Fettsäuren galten einst als Zaubermittel, um Herzkrankheiten und anderen Leiden vorzubeugen. Inzwischen entlarven Ärzte die Fischö̈lkapseln nicht nur als wirkungslos. Die Pillen erhö̈hen sogar das Risiko für Prostatakrebs.
Die in Grönland lebenden Inuit gaben der Ernährungsforschung in den 1970er-Jahren Rätsel auf. Trotz ihres sehr fettreichen Speiseplans litten die Arktisbewohner kaum unter Herzkrankheiten. Und auch heute noch sind viele Inuit in Nordalaska trotz starken Ãœ̈bergewichts gesünder als Menschen der gleichen "Gewichtsklasse" aus anderen Bundesstaaten Alaskas. Als Grund hatte man damals schnell ein angebliches Gesundheitselixier ausgemacht: Fetten Seefisch und seine Omega-3-Fettsäuren. Die speziellen Fettsäuren werden daher seit vielen Jahren in der Laien- und auch der Fachpresse als Herzschutzmittel angepriesen.
Fest steht, dass Menschen Omega-3-Fettsäuren mit der Nahrung aufnehmen müssen. Doch nun zeigt sich: Das regelmäßige Einnehmen von Omega-3-Pillen scheint mehr zu schaden als zu nützen. In einer Studie mit rund 2.000 männlichen Probanden gingen hohe Blutspiegel der Omega-3-Fettsäuren mit einem deutlich erhöhten Risiko für Prostatakrebs einher. Der Studienleiter rät darum vor allem Männern von der Einnahme von Omega-3-Fettsäure-Kapseln ab: "Sie sind riskant und haben .... auch keinen bewiesenen Nutzen." Dass Fischölkapseln vor Herzkrankheiten schützen, ist  mittlerweile widerlegt.
(Quelle: Süddeutsche Zeitung "Wissen"" 3./4.August 2013)