Darf ich als Herzpatient in die Sauna?

Sauna bei arteriellem Hochdruck oder koronarer Herzerkrankung.


Die finnische Sauna wird bei einer Temperatur von 75 und 110 °C und einer Luft-feuchtigkeit von 0-20% relative Luftfeuchtigkeit durchgeführt.
Durch die Sauna kommt es zu einer Aufheizung der Körperkerntemperatur auf ca. 38,5 °C bei einer Schweißproduktion von 200-400 ml pro Gang und einem Salzverlust von 2-4g/l Natrium und 0,2-0,4g/l Kalium.
Die Kreislaufbelastung durch die Sauna entspricht einer Leistung von ca. 50 Watt, das entspricht zügigem Gehen in der Ebene. Eine bekannte koronare Herzerkrankung, ein alter Herzinfarkt oder eine stabile Angina pectoris gelten in der Fachliteratur nicht als Gegenanzeige für einen Saunabesuch. Doch Einiges sollte beachtet werden.
Patienten mit einer Herzschwäche (stabil, ausgeglichen, medikamentös gut eingestellt) sollten eher niedrigere Temperaturen  (um 60 °C) wählen. Probleme bei arteriellem Hoch-druck und koronarer Herzerkrankung können im Flüssigkeitsverlust liegen, wenn dieser nicht früh wirkungsvoll ausgeglichen wird (Tipp: nach jedem Saunagang ein Glas Wasser trinken, keinesfalls alkoholische Getränke). 
Vorsicht ist geboten bei Patienten mit Medikamentenpflaster, da durch die verstärkte Durchblutung die Aufnahme des Medikamentes verändert sein kann. 
Vorsicht ist sicher auch geboten bei der Abkühlung nach der Sauna. Der plötzliche Kältereiz in Form eines kalten Gusses oder gar Tauchbeckens kann zu einem massiven Blutdruckanstieg oder einem Angina pectoris Anfall führen. Deshalb ist Hochdruck-patienten und Koronarpatienten ärztlicherseits klar von diesen Kälteanwendungen abzu-raten. Abkühlen soll an der Frischluft und über die normale kühle Dusche erfolgen.
(Quelle: modifiziert nach G.Bönner, Bad Krozingen)